02. Vorbereitungen des Initiators:
Schutz des Initiators, der sich in
einer untergeordneten Position befindet.
In unseren Köpfen ist unausrottbar die dumpfe Ahnung verbunden,
dass noch immer sein Leben riskiert, wer eine unbequeme Botschaft
überbringt.
Ist der Initiator dem Entscheider unterstellt, befindet er sich
in einem Interessenskonflikt, der aus mindestens folgenden
Komponenten besteht:
- Das persönliche Interesse und Anliegen drängt ihn, die
Informationen weiter zu geben und die notwendigen Entscheidungen
einzufordern.
- Das Interesse als Mitarbeitender mahnt ihn, die Beziehungen
zum Vorgesetzten und die eigene Position und Wertschätzung nicht
durch "unhaltbare Vorwürfe" zu gefährden.
- Erfolgt eine Information und Initiierung, kann dies das
Verhältnis zu den Kollegen / Kolleginnen erheblich verändern.
Erfolgt die Information und Initiierung nicht, ebenso.
- Erfolgt die Information des Vorgesetzten und die Initiierung
des Workshops sofort, kann dies als "Wichtigtuerei" angesehen
werden.
- Eine Verschiebung auf einen späteren Zeitpunkt kann als
"Feigheit", "Inkompetent" oder "Gleichgültigkeit" ausgelegt
werden.
- Geht er zum Vorgesetzten ohne Erlaubnis oder Auftrag der
anderen Personen der gleichen Ebene, kann dies als "Schleiferei"
und "Kollegensau" verstanden werden.
- Geht er nicht als "Duckmäusertum".
- Holt er sich die Erlaubnis oder den Auftrag der anderen
Personen der gleichen Ebene ein und geht dann zum Vorgesetzten,
kann dies als "stellt sich gegen die Führung" oder "erhebt den
Führungsanspruch" ausgelegt werden.
- Geht er trotzt Auftrag nicht, als "Weichei" oder
"unzuverlässig".
Es gibt keine "richtige" Entscheidung für den Initiator.
Die besten Erfahrungen haben bisher Initiatoren mit folgender
Vorgehensweise gemacht:
- Vereinbarung eines persönlichen Gespräches mit dem
Vorgesetzten mit dem Anliegen, "mit ihm über das Team zu
sprechen".
- Im Gespräch Rückmeldung geben über die Beobachtungen und
Wahrnehmungen.
- Im Gespräch den persönlichen Interessenskonflikt beschreiben
- und wie man ihn gelöst hat.
- Den Vorgesetzten bitten, mit der Information so umzugehen,
wie er es für richtig hält.
- Den Vorgesetzten um den Auftrag für die Vorbereitung eines
Workshop zur Teamformung bitten.
- Mit dem Vorgesetzten besprechen und vereinbaren, was den
anderen über das Gespräch mitgeteilt wird.
- Mit dem Vorgesetzten besprechen und vereinbaren, wie die
vorgetragenen und besprochenen Angelegenheiten weiter behandelt
werden.
und schließlich:
- Sich an die getroffenen Vereinbarungen halten.